Die schöpferische Evolution Deutsch Französisch German Edition eBook Henri Bergson Dieter Hattrup PDF-Viewer RLK
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Hier das erste von vier Kapiteln des berühmten Buches in einer neuen deutschen Übersetzung und mit einem neuen Kommentar! Der Preis ist winzig und eine Probe. Wenn einiges Interesse besteht, übersetze und kommentiere ich auch die drei weitern Kapitel.
Henri Bergson wurde am 18. Oktober 1859 in Paris geboren und starb dort im Jahr 1941. Das sind gerade einmal sechs Wochen, bevor am 24. November des gleichen Jahres das Hauptwerk von Charles Darwin über den Wandel der Arten in London erschienen ist ‚On the origin of species by means of natural selection‘. Diese biologische Magna Charta aus England über die Evolution des Lebens wird Bergson ein Leben lang in Atem halten.
Bergson hatte in seinem Leben nur ein Thema Wie kann ich das Leben davor bewahren, auf bloße Logik und Mechanik reduziert zu werden? So hatte es Darwin getan, oder wenigstens die Darwinisten taten es damals und eine ganze Reihe auch heute noch. Der originale Darwin selbst war wohl vorsichtiger gewesen, wie es einem originalen Forscher zukommt, zu seiner Ehre sei es gesagt. Aber seine Schüler stellten sich wie wilde Hunde an, einer von ihnen, Thomas Huxley, wurde sogar Darwins Bulldogge genannt.
Dabei hat Bergson kein Problem damit, die Evolutionslehre als richtige Beschreibung des langen Weges anzuerkennen, den das Leben in der Geschichte der Natur genommen hat. Dennoch ist Bergson mit Darwin und seiner Schule nicht zufrieden. Die Reduktion, die Rückführung des Lebens auf bloße Sachen, auf Druck und Stoß, auf Mechanik gefällt ihm nicht. Zwar ist reduktives Denken zum Überleben im Kampf ums Dasein notwendig, dennoch darf solche Reduktion nicht den Sinn des Lebens ausmachen, denn damit würde jeder Sinn ausgelöscht werden. Das Kurzurteil von Bergson lautet Darwin hatte recht, aber er hat sich nicht recht verstanden.
Texte sollten im elektronischen Zeitalter nur mehr mit innerer Gliederung auftreten. Also habe ich die Gliederung Bergsons, der selbst sein Buch in vier Kapitel mit weiteren Unterkapiteln unterteilt hat, noch weiter unterteilt. Ich halte das Buch von 1907 für ein wichtiges Buch, nicht nur, weil es so gut geschrieben ist und der Autor dafür 1927 den Literatur-Nobelpreis bekommen hat. Wichtig vielmehr, weil das Buch eine gewichtige Station im Kampf um das rechte Verständnis des Lebens bildet. Das hat vielleicht auch Gertrud Kantorowicz gefühlt, die das Buch schon 1912 ins Deutsche übertragen hat. Durch die Aufnahme in die Reihe ‚Nobelpreis für Literatur‘ im Jahr 1970 hat ihre Übertragung eine weite Verbreitung erfahren.
Lange Passagen fühlen sich allerdings an wie in Nebel getaucht. Ich gebe ein Beispiel. Da sagt Bergson in I.1,06 ‚Mais c’est avec notre passé tout entier, y compris notre courbure d’âme originelle, que nous désirons, voulons, agissons.‘ Frau Kantorowicz übersetzt ‚Mit ihrer Totalität aber – die Eigenart unserer seelischen Kurve mit inbegriffen – wünschen, wollen, handeln wir.‘ Hier fehlt es an Einfühlung in Evolutionslehre und in Philosophie. L’âme originelle meint die Weltseele und ist ein alter philosophischer Begriff, um die Einzelseele des individuellen Menschen der Weltseele entgegenzusetzen oder davon abzuleiten. Bergson sagt mit Darwin sehr richtig Die ganze Vergangenheit ist in jedem einzelnen Menschen gegenwärtig (notre passé tout entier), auch die vormenschlichen Stufen, wie zum Beispiel das Auge oder die Fünfzahl der Finger. Diese Vergangenheit kann man ganz gut als das ansprechen, was die Alten die Weltseele genannt haben. Bergson legt den Zusammenhang nahe und verbindet auf diese Weise souverän und spielerisch zugleich sein biologisches mit seinem philosophischen Wissen. Und das besitzt Frau Kantorowicz nicht, die sich bei ‚courbure d’âme originelle‘ nur eine seelische Kurve vorstellen kann. Was ist das? Ich nenne das den Nebel. Zur Kontrolle für den Leser habe ich jedem Abschnitt das französische Original beigegeben.
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Die schöpferische Evolution Deutsch Französisch German Edition eBook Henri Bergson Dieter Hattrup Reviews :
Henri Bergson wurde am 18. Oktober 1859 in Paris geboren und starb dort im Jahr 1941. Das sind gerade einmal sechs Wochen, bevor am 24. November des gleichen Jahres das Hauptwerk von Charles Darwin über den Wandel der Arten in London erschienen ist ‚On the origin of species by means of natural selection‘. Diese biologische Magna Charta aus England über die Evolution des Lebens wird Bergson ein Leben lang in Atem halten.
Bergson hatte in seinem Leben nur ein Thema Wie kann ich das Leben davor bewahren, auf bloße Logik und Mechanik reduziert zu werden? So hatte es Darwin getan, oder wenigstens die Darwinisten taten es damals und eine ganze Reihe auch heute noch. Der originale Darwin selbst war wohl vorsichtiger gewesen, wie es einem originalen Forscher zukommt, zu seiner Ehre sei es gesagt. Aber seine Schüler stellten sich wie wilde Hunde an, einer von ihnen, Thomas Huxley, wurde sogar Darwins Bulldogge genannt.
Dabei hat Bergson kein Problem damit, die Evolutionslehre als richtige Beschreibung des langen Weges anzuerkennen, den das Leben in der Geschichte der Natur genommen hat. Dennoch ist Bergson mit Darwin und seiner Schule nicht zufrieden. Die Reduktion, die Rückführung des Lebens auf bloße Sachen, auf Druck und Stoß, auf Mechanik gefällt ihm nicht. Zwar ist reduktives Denken zum Überleben im Kampf ums Dasein notwendig, dennoch darf solche Reduktion nicht den Sinn des Lebens ausmachen, denn damit würde jeder Sinn ausgelöscht werden. Das Kurzurteil von Bergson lautet Darwin hatte recht, aber er hat sich nicht recht verstanden.
Texte sollten im elektronischen Zeitalter nur mehr mit innerer Gliederung auftreten. Also habe ich die Gliederung Bergsons, der selbst sein Buch in vier Kapitel mit weiteren Unterkapiteln unterteilt hat, noch weiter unterteilt. Ich halte das Buch von 1907 für ein wichtiges Buch, nicht nur, weil es so gut geschrieben ist und der Autor dafür 1927 den Literatur-Nobelpreis bekommen hat. Wichtig vielmehr, weil das Buch eine gewichtige Station im Kampf um das rechte Verständnis des Lebens bildet. Das hat vielleicht auch Gertrud Kantorowicz gefühlt, die das Buch schon 1912 ins Deutsche übertragen hat. Durch die Aufnahme in die Reihe ‚Nobelpreis für Literatur‘ im Jahr 1970 hat ihre Übertragung eine weite Verbreitung erfahren.
Lange Passagen fühlen sich allerdings an wie in Nebel getaucht. Ich gebe ein Beispiel. Da sagt Bergson in I.1,06 ‚Mais c’est avec notre passé tout entier, y compris notre courbure d’âme originelle, que nous désirons, voulons, agissons.‘ Frau Kantorowicz übersetzt ‚Mit ihrer Totalität aber – die Eigenart unserer seelischen Kurve mit inbegriffen – wünschen, wollen, handeln wir.‘ Hier fehlt es an Einfühlung in Evolutionslehre und in Philosophie. L’âme originelle meint die Weltseele und ist ein alter philosophischer Begriff, um die Einzelseele des individuellen Menschen der Weltseele entgegenzusetzen oder davon abzuleiten. Bergson sagt mit Darwin sehr richtig Die ganze Vergangenheit ist in jedem einzelnen Menschen gegenwärtig (notre passé tout entier), auch die vormenschlichen Stufen, wie zum Beispiel das Auge oder die Fünfzahl der Finger. Diese Vergangenheit kann man ganz gut als das ansprechen, was die Alten die Weltseele genannt haben. Bergson legt den Zusammenhang nahe und verbindet auf diese Weise souverän und spielerisch zugleich sein biologisches mit seinem philosophischen Wissen. Und das besitzt Frau Kantorowicz nicht, die sich bei ‚courbure d’âme originelle‘ nur eine seelische Kurve vorstellen kann. Was ist das? Ich nenne das den Nebel. Zur Kontrolle für den Leser habe ich jedem Abschnitt das französische Original beigegeben.
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